QEEG-Diagnostik

Was ist ein QEEG-Assessment?

QEEG steht für "Quantitatives EEG", eine moderne, computergestützte Weiterentwicklung des klassischen EEGs (Elektroenzephalogramm). Dabei werden die elektrischen Aktivitäten des gesamten Gehirns gemessen und anschließend mit Hilfe einer spezialisierten Software über eine wissenschaftliche Datenbank analysiert. Dadurch werden Abweichungen in der Gehirnaktivität präzise beurteilt.

Was sind Brainmaps?

Unser Gehirn arbeitet mit elektrischen Signalen, die in unterschiedlichen Frequenzbereichen auftreten – z. B. Delta, Theta, Alpha, Beta, Hibeta. Auf Basis einer 19 Kanal- Ableitung werden an 19 verschiedenen Gehirnregionen alle Frequenzbänder untersucht und mit einer Normdatenbank verglichen. Ein QEEG kann zeigen, ob bestimmte Hirnareale über- oder unteraktiv sind und stellt dieses in sog. Brainmaps bildlich dar.

Die Hirnwellen sind mit bestimmten geistigen und emotionalen Zuständen gleichzusetzen. Ein QEEG zeigt, wo im Gehirn die Aktivität aus dem Gleichgewicht geraten ist – dies kann beispielweise Hinweise auf Konzentrationsprobleme, Stress, Schlafstörungen oder emotionale Dysbalancen geben.
Anhand dieser Brainmaps können Fehlregulationen des Gehirns erkannt werden, die für bestimmte Beschwerdebilder stehen, wie z.B.:

• AD(H)S
• Lernstörungen
• Depressionen, Burn- out
• Ängste
  
• PTBS, Traumata
• Zwangsstörungen
  
• Demenz usw.

Warum ist das wichtig?

• Die gewonnenen Daten sind quantifizierbar und daher weniger anfällig für subjektive Interpretationen, wie sie bei herkömmlichen EEG`s auftreten können.
• Anhand des Vergleichs mit Normdaten lässt sich die Gehirnaktivität verschiedener Störungen differenzieren, sogar in Unterkategorien, z.B. bei ADHS und Depressionen.
• Es ist möglich frühzeitig Veränderungen in der Gehirnaktivität zu erkennen, die auf ein Risiko einer neurodegenerativen Erkrankung hindeuten.
• Die Ergebnisse der Analyse ermöglichen eine individuelle Anpassung der Therapieparameter, basierend auf den spezifischen Bedürfnissen des Patienten.
  

Wie läuft eine QEEG-Untersuchung ab?

1. Aufsetzen einer EEG- Kappe: wir verwenden Spezialkappen ohne Paste, so dass die Kopfhaut im Anschluss kaum gereinigt werden muss
2. Messung: Das Gehirn wird in Ruhe, mit offenen und geschlossenen Augen gemessen
3. Analyse: Die Daten werden ausgewertet und mit altersbezogenen Normwerten verglichen
4. Berichterstellung: Auf Wunsch wird ein individueller Hirnaktivitätsbericht erstellt, der Auffälligkeiten sichtbar macht
5. Ergebnisbesprechung: Die Ergebnisse und das weitere Vorgehen werden besprochen

Was passiert nach dem QEEG?

Die QEEG- Ergebnisse werden mit Fragebögen, weiteren standardisierten Testverfahren und der klinischen Symptomatik verglichen.
Anhand der Ergebnisse entwickeln wir maßgeschneiderte Therapieprogramme für Sie.
Insbesondere das Neurofeedback kann ein sehr hilfreiches Tool sein, um gezielt Hirnaktivitäten zu regulieren.
Steht eher traumatischer Stress im Vordergrund, bietet sich die Regressionshypnose oder das EMDR als Behandlungsmethode gut an.
Auch eine Kombination von Neurofeedback und Hypnose ist denkbar.

Wie sieht die Wissenschaftlichkeit der QEEG- Diagnostik aus?

Die wissenschaftliche Fundierung der QEEG- Diagnostik ist umfassend und basiert auf einer Vielzahl von Studien, die die Validität und Zuverlässigkeit dieser Methode bestätigen. In umfassenden Metaanalysen wurde gezeigt, dass QEEG in Kombination mit anderen diagnostischen Verfahren die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Diagnose deutlich erhöhen kann.
Die Ergebnisse einer QEEG- Untersuchug sollte stets im Kontext einer umfassenden diagnostischen Evaluation betrachtet werden und dient als Ergänzung zu einem umfangreichen diagnostischen Prozess. Die Ergebnisse sollten in Kombination mit anderen diagnostischen Verfahren, klinischen Interviews und ggf. weiteren standardisierten Tests gewertet werden. Die Praxis stellt keine Diagnosen, hierfür wird dringend empfohlen, sich an einen qualifizierten Arzt zu wenden.

Was ist das Swingle- Assessment oder Clinical Q?

Das Clinical Q oder auch Swingle Assessment genannt, fällt unter die Durchführung des quantitativen EEG`s (QEEG). Das von Dr. Swingle entwickelte Verfahren stellt ein zukunftsweisendes, wissenschaftlich fundiertes diagnostisches Instrument mittels EEG- Ableitung dar. Durch den "Blick ins Gehirn" werden auf objektive Art und Weise die Ursachen der Symptomatik von psychischen und neurologischen Zuständen von Klienten bewertet. Es ist besonders nützlich zur Identifizierung und Differenzierung psychischer Störungen sowie darauf folgender Planung geeigneter therapeutischer Interventionen.

Die gewonnenen Ergebnisse werden mit einer klinischen Datenbank verglichen, mit Patienten, die psychische oder gesundheitliche Auffälligkeiten zeigten. Es wurden in diesem Rahmen von Dr. Swingle 23 EEG- Werte als statistisch signifikante Marker für bestimmte Symptome gefunden.

Nach Dr. Swingle kann das Clinical Q 95% der von Neurotherapeuten behandelten Erkrankungen abbilden und erhöht somit die Diagnosegenauigkeit. Die Auswertung ermöglicht die Identifikation abnormaler Gehirnwellen, die die Zuordnung psychischer oder neurologischer Störungen sowie ihren Ausprägungsgrad erlaubt. Damit stellt das Swingle eine wunderbare Ergänzung zu üblichen Fragebögen und Testverfahren dar. Es ist auch möglich, zwischen unterschiedlichen Subtypen, z.B. bei AD(H)S zu unterscheiden.

Zudem bietet die Analyse der Gehirnaktivität wertvolle Informationen für die individuelle Therapieplanung und Optimierung der Behandlungsansätze, um schneller größere Erfolge zu generieren.
Während des Behandlungsverlaufs bietet das Assessment eine objektive Möglichkeit, therapeutische Fortschritte zu messen und den Effekt von Interventionen über einen bestimmten Zeitraum zu bewerten.

Wie ist der Ablauf?

Das Assessment liefert wertvolle und präzise Informationen über die neuronalen Funktionen und die damit verbundenen mentalen Prozesse. Es umfasst die Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns unter verschiedenen Bedingungen:

• Unter offenen Augen: Bewertung der Hirnaktivität im entspannt- wachen Zustand
• Unter geschlossenen Augen: Bewertung der Baseline-Aktivität des Gehirns
• Die Übergänge von Augen auf zu Augen zu und umgekehrt ergeben wichtige Hinweise über die Hirnaktivität
• Unter Signalton: Bewertung der Verarbeitung von Tönen im Gehirnspektrum
• ‍Kognitive Aufgaben: Bewertung der Gehirnreaktion auf Herausforderungen

Die gesammelten EEG- Daten werden analysiert, um spezifische Muster und Abweichungen zu identifizieren. Besondere Aufmerksamkeit wird auf Frequenzbänder (Delta, Theta,Alpha, Beta und Gamma) gelegt, um Erkenntnisse über die neuronale Verarbeitung und etwaige Dysfunktionen zu gewinnen.

Das 19- Kanal QEEG als auch das Swingle- Assessment lassen sich sehr gut in Kombination miteinander durchführen und auswerten, um einen noch umfassenderen Überblick Ihrer Gehirnaktivität zu erlangen.